Dietger
Wissounig
Architekten

on off

18.05.21: Sonderkrankenanstalt Mürzzuschlag

Die von der BVAEB (Versicherungsanstalt öffentlich Bediensteter, Eisenbahnen und Bergbau) betriebene Sonderkrankenanstalt in Breitenstein wird abgesiedelt und in Mürzzuschlag neu errichtet.

Südlich vom bestehenden Landeskrankenhaus und Landespflegezentrum Mürzzuschlag wird die zukünftige Sonderkrankenanstalt zur Behandlung von Patienten mit Stoffwechselerkrankungen, situiert. Durch diese Nähe zu bereits bestehenden gesundheitsrelevanten Einrichtungen, entstehen zahlreiche Synergien, die nicht nur Mürzzuschlag als LKH Standort stärken, sondern generell eine Aufwertung der Stadtgemeinde und der Region bedeuten.

Der Neubau, bestehend aus eineinhalb unterirdischen Geschossen inkl. Tiefgarage und sechseinhalb oberirdischen Geschossen, bietet Platz für 80 Patienten. Diese werden in Einzelzimmern, welche in Holzmodulbauweise errichtet werden und sich über die Obergeschosse 2 bis 5 erstrecken, untergebracht. Die restlichen Geschosse werden in Massivbauweise errichtet. In diesen sind die allgemeinen und medizinischen Bereiche der Einrichtung untergebracht.

Im 1. Obergeschoss ist neben dem Turnsaal, dem Kraft- und Ausdauerraum und den Freizeiträumlichkeiten auch ein Cafe inkl. Bibliothek und Lounge verortet. Die in diesem Geschoss untergebrachten Nutzungen erfahren zudem eine außenräumliche Erweiterung. Am Dach über dem Erdgeschoss werden barrierefrei erreichbare Terrassenflächen angeboten. Als Freiluftbereich ergänzen sie die innenräumlichen Nutzungen. Flächen zum Verweilen und für Therapien entstehen.

Im Erdgeschoss befindet sich der Haupteingang. Von der Roseggergasse ausgehend wird der großzügige und lichtdurchflutete Empfangsbereich der Sonderkrankenanstalt begangen. Bereits beim Betreten wird der Blick ins grüne Atrium gelenkt. Der Außenraum wird förmlich in den Innenraum geholt. Die großzügigen Verglasungen erlauben ein Verschmelzen von innen und außen. Direkt an den Lobbybereich angeschlossen befinden sich im südwestlichen Gebäudeteil die Mehrzweckräume mit einer dazwischen geschalteten Kommunikationszone. Im nord-westlichen Bereich findet man die Produktionsküche. Vom daran angeschlossenen Speisesaal gelangt man auf einen überdeckten Außenbereich. Direkt hinter der Rezeption, im Eingangsbereich, ist der Verwaltungsbereich verortet.

Im 1. Untergeschoss ist neben den medizinisch relevanten Bereichen auch ein Bewegungsbad mit angeschlossenem Wellnessbereich untergebracht. In einen Hang eingebettet öffnet sich dieses Geschoss in Richtung Parklandschaft. Die natürlich wirkende Außenlagengestaltung, bestehend aus mit hohen Gräsern bewachsenen Hügeln, welche von fließenden Wegen umspült werden, gleicht einem Flussbett. Dieser Grünraum ist durch die Transparenz des Sockels auch im Innenraum spürbar. Bis zu 3-geschossige Atrien, abwechselnd versetzt über alle Geschosse, holen den Grünraum in alle Bereiche der Gesundheitseinrichtung. Die Parklandschaft und das Tageslicht fließen durch das Gebaute. So wird der Außenraum im gesamten Gebäude erlebbar. Durch diese Einschnitte in den Baukörper wird es zudem geschafft, die natürliche Belichtung bis in das 2. Untergeschoss und an die daran angeschlossene Tiefgarage zu führen. Der Zugang von der Tiefgarage in das Gebäude wird so zu einem zweiten Haupteingang aufgewertet.

Die Außenerscheinung ist von echten Naturmaterialien geprägt. Auf einem aus Glas und dunkel gefärbtem Sichtbetonsockel sitzt ein Baukörper mit einer dunkel lasierten Holzfassade. Umhüllt wird der Baukörper von einer vorgesetzten Balkonkonstruktion, bestehend aus hellbronze-eloxiertem Aluminium und Stahl. Ein aus schlanken Profilen eng gesetzter Stützenraster schafft einen eleganten Ausdruck, der den jeweiligen Besucher und Patienten in Erinnerung bleiben wird.

 

EU-weit offener, zweistufiger Realisierungswettbewerb
1. Preis
Planungs- und Bauzeit: 2020 bis 2023
Leistung: Generalplanung
Versicherungsanstalt öffentlich Bediensteter, Eisenbahnen und Bergbau

 

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