Durch ein räumliches und inhaltliches In-Beziehung-Setzen auf der einen und durch Materialität und Gestalt auf der anderen Seite wurde versucht, der Einzigartigkeit des Großkaufhauses Kastner & Öhler im Zentrum der Grazer Altstadt gerecht zu werden. Anknüpfungspunkte sind sowohl die Geschichte des Hauses selbst und die besondere Qualität der einstigen, um ein Atrium gruppierten Geschäftshallen, sowie die Morphologie der gebauten Umgebung, die in ihrer Substanz bis auf das 12. Jh. zurückgeht und deren prägendste Ausformung die Dachlandschaft ist. Also werden die Verkaufsflächen von zwei neuen, glasgedeckten Atrien aus erschlossen, während die Gastronomienutzungen in einem eigenständigen Dachkörper untergebracht sind. Dieser wird als öffentlicher Platz mit drei Terrassen behandelt und tritt über die jeweilige Blickbeziehung mit Mariahilfer-platz/Kunsthaus, Hauptplatz/ Rathaus, Schlossbergplatz/ Schlossberg und Franziskanerplatz in Verbindung. Seine Neigungen und Öffnungen werden je nach Aussicht und darunterliegender Nutzung variiert, seine Oberflächengestaltung greift die Tradition der roten Ziegeldächer auf und spielt sie in zeitgemäßer Form weiter.
Internationaler Wettbewerb:
2. Preis
2005/2006, Kastner & Öhler Warenhaus, Nutzfläche: 25.600m2, Brutto-Rauminhalt: 129.700m3